Diesmal gibt es schon nach zwei Jahren einen neuen Literaturkalender nach dem neuen Konzept als 2-Wochen-Wandkalender im Format DIN A3 mit 27 Texten und 28 Bildern auf 30 Seiten (15 Blatt beidseitig bedruckt): Texte (Prosa, Lyrik) von Thüringer Autoren kombiniert mit Fotos von Fotoclub-Kontrast-Mitgliedern oder Malerei und Grafik von Thüringer Künstlern als künstlerische Kalenderblätter. Gestaltet wurde der Kalender wieder von Designakut (Andreas Kuhrt) unter dem Label Edition Sinnbild. Initiator und Herausgeber ist der Südthüringer Literaturverein, der Thüringer Autoren zu Textbeiträgen für den Kalender aufruft und diese dann auswählt und als Ausgangsmaterial für die Kalendergestaltung zur Verfügung stellt. Es kommen grundsätzlich 27 verschiedene Autoren zu Wort, die Gedichte oder kurze Geschichten schreiben. Viele Autoren (vor allem Mitglieder des Südthüringer Literaturvereins) beteiligen sich seit 1998 regelmäßig an den Literaturkalendern, einige machen sporadisch mit oder kommen neu dazu.
Zu den vorgegebenen Texten werden dann passende Bilder gesucht, die die Texte nicht einfach illustrieren, sondern mit ihnen in eine spannungsvolle Beziehung treten sollen. Im Zusammenspiel von Bildern, Texten und einem oft ungewöhnlichen, bildhaften Textsatz entstehen so sinnbildhafte Kalenderblätter als eigenständige kleine Kunstwerke. Die Bilder stammen meist von Mitgliedern des Fotoclubs Kontrast Suhl (als langjähriger Literaturkalender-Projektpartner des Südthüringer Literaturvereins), manche von befreundeten Fotografen oder sind Kunstwerke der Malerei, Grafik, Skulptur oder Glasgestaltung von befreundeten Künstlern. Die Herausforderung besteht darin, zu den vorgebenen Texten mit unterschiedlichster Thematik und Stil ein passendes Bild zu finden. Die Gestaltung soll dann beides in einer sinnlichen Kombination zu einem Gesamtkunstwerk zu verschmelzen. Wir haben wieder schöne, aussagestarke, einmalige Bilder gefunden, die hervorragend zu den Texten passen.
Das Kalendarium ist auf das Wesentliche zurückgenommen und besteht nur aus einer schlichten Datumszeile mit Heraushebung von Sonn- und Feiertagen. Für mich ist die Kalenderfunktion zweitrangig und eigentlich nur Anlass, die Blätter zu veröffentlichen. Dagegen ist die eindrucksvolle Präsenz der Kalenderblätter ausschlaggebend, weswegen ich ich dazu übergegangen bin, möglichst formatfüllende Bilder zu verwenden. Der Text soll sich dann in die Bildstruktur einfügen und durch bildhaften Satz eine Art Symbiose damit eingehen. Das ist besonders bei längeren Prosatexten nicht einfach, weil der dazu benötigte freie Bildbereich erst organisiert werden muss, z.B. durch Abdunklung/Aufhellung oder überdeckende Hintergründe, die sich in die Bildstruktur einfügen, ohne die Bildaussage wesentlich zu stören.
Als Titelblatt des Literaturkalenders wurde diesmal ein „märchenhaftes“ Foto von Julia Didelot (juliette-fotografie.de) gewählt: Die „Märchenstunde“ bringt sehr schön eine Erzählsituation und heimatliches Flair (wenn auch etwas DDR-Stil-marode) zum Ausdruck und ist ein toller, sympathisch emotional anrührender Blickfang.
Der Literaturkalender 2026 entstand in Zusammenarbeit mit dem Südthüringer Literaturverein und dem Fotoclub Kontrast Suhl.